Toggenburger Tradition seit 1871

Die Hirschen-Geschichte in Wildhaus

 

Der Beginn einer über 140 jährigen Geschichte 
1860 – 1875 Niklaus Ammann & Witwe Verena Walt-Klauser

Mit der Heirat der Fabrikantenwitwe Verena Walt-Klauser mit dem Gemeindeammann und Hirschenwirt Niklaus Ammann begann im Jahre 1860 der bis heute andauernde Besitz der Familie Walt. Das bescheidene, mitten im Dorf Wildhaus gelegene Gasthaus Hirschen hatte Niklaus Ammann 1856 erganten lassen. Zwei originelle Lastbedingungen waren zu erfüllen: Der Gemeinde stand das Recht zu, im 3. Stock eine Kammer als Arrestlokal zu beanspruchen. Zudem musste während 10 Jahren der Telegrafenverwaltung ein Lokal als Telegrafenbüro gratis zur Verfügung gestellt werden.
Im Hirschen befand sich auch das Postbüro. Den Stall bevölkerten 15 Pferde, bestimmt für den in Wildhaus stattfindenden Pferdewechsel der Postkutsche. Die Konzessionäre der Pferdekutsche waren die Hirschen-Wirte. 

Die zweite Generation
1875 – 1907 Arnold und Ursula Walt-Schlegel 

Der Stiefsohn von Niklaus Ammann, Arnold Walt, trat nach seiner Heirat 1871 in den Betrieb seines Stiefvaters ein und führte diesen ab 1875 auf eigene Rechnung. Während 12 Jahren amtete er auch als Gemeindeammann, war Gründer der Wildhauser Wasserversorgung und der Molkenkuren. Zudem war er St.Galler Grossrat und erlebte als Hauptmann die berühmte Demobilisierung der französischen Bourbaki-Armee im Jura.

Die dritte Generation 
1907 – 1931 Stefan und Lina Walt-Enkerli 

Stefan Walt hatte sich ursprünglich für eine Postlaufbahn entschieden und war Postbeamter in St.Gallen. Nach dem frühen Tod seines Bruders Arnold (1897) trat er in den elterlichen Hirschen ein, pachtete das Hotel im Jahre 1907 vorerst für zwei Jahre und erbte den ganzen Betrieb im Jahre 1909 nach dem Tode seiner Mutter Lina. 

Die vierte Generation 
1931 – 1969 Arnold und Emmy Walt-Graber mit Bruder Rudolf Walt

Arnold genoss eine gründliche Kaufmannsschulung bei Sandoz in Neuenburg, der Kantonalen Handelsschule Bellinzona und in einer belgischen Weinhandlung und einer Brüsseler Bank. Darauf folgte eine Ausbildung an der Hotelfachschule Luzern. Sein Bruder genoss ebenfalls eine Ausbildung als Hotelier in der Wirtefachschule Belvoir Zürich und führte ab 1942 zusammen mit seinem Bruder den Hirschen in Partnerschaft. Er nahm sich hauptsächlich der Leitung des 1959 eröffneten Dancings bis zu seinem Tod im Jahre 1969 an. Rudolf war ledig geblieben. Im Jahre 1934 wurde das Hotel einem grossen Umbau unterworfen und gewann dabei 34 zusätzliche Gastbetten auf drei Etagen, was mit einer spektakulären Hausverschiebung verbunden war. Gleichzeitig entstand damals die modernste Grossküche der Gegend. 1949 wurde das Hotel durch den Ausbau der Staatsstrasse stark betroffen, wodurch das «Chalet» versetzt werden musste. Dadurch wurden weitere technische Räume und zusätzliche Parkplätze gewonnen. Die Neubautranche im Jahre 1959 bestand aus dem Abbruch des ältesten Mittelteils, der Verschiebung des Westteils und dem Aufbau eines neuen Trakts mit Réception/Büro, Lift, Dancing, Restaurant und Bar.

Die fünfte Generation
1969 – 2013 Arnold und Susanne Walt-Müller

Arnold Walt absolvierte eine gründliche Ausbildung als Hotelier und Praktika im Suvretta-House St.Moritz, Grandhotel Regina Grindelwald, Bahnhofbuffet und Glärnischhof Zürich. Ab 1957 Auslandaufenthalte in England und Kanada bis zum Eintritt in den elterlichen Betrieb im Jahre 1968. Er war Begründer und Präsident der Sportbahnen Wildhaus-Sonnseite AG, Mitgründer der Sektion Toggenburg - Rheintal - Liechtenstein des Schweizer Hoteliervereins und ab 1976 Verwaltungsrat und Vizepräsident der HOWEG, Einkaufsgenossenschaft des Schweizerischen Gastgewerbes.

Die Neubauten von 1969 beschieden dem Hirschen ein hoteleigenes Hallenbad (das erste in der Region), die Diskothek «Pferdestall», einen Coiffeursalon, eine Damenboutique und ein Verkaufslokal. Dazu wurden weitere Seminarräume geschaffen. 1973 wurde der 1959 erstellte Trakt aufgestockt und um 9 zusätzliche Hotelzimmer erweitert. 1976 war der Umbau der Dependance an der Reihe. Im Chalet wurden 6 Doppelzimmer renoviert und 1977 die Ostfassade erneuert. Fortlaufend wurde der Komfortstandard der Hotelzimmer durch den Einbau von Badezimmern erhöht, um so den Ansprüchen der internationalen Gästeschaft zu entsprechen. 1986 folgten zwei Kegelbahnen, das Dancing James‘ Club eröffnete, und am Ort, wo sich der einstige Weinkeller befunden hatte, wurde eine Vinothek eingerichtet, die heute unter dem Namen «Säumerstation» genutzt wird. Im Jahr 1991 wurde das Restaurant Dorfstube vergrössert und mit altem Holz zu einem heimeligen, gemütlichen Restaurant umgebaut. 

Leider verstarb Arnold Walt früh, sodass Susanne Walt 1996 die alleinige Leitung des Hotels übernahm. 

Ein weiterer Schicksalsschlag war der verheerende Brand vom 28. April 2001, welchem der «Alte Hirschen», der beliebte Panoramasaal, das Hallenbad und die Geschäfte zum Opfer fielen. Die Behörden zeigten sich sehr kooperativ, so dass der angeschlagene Hirschen innert kurzer Zeit die Baubewilligung für den Wiederaufbau erhielt. Der Neubau wurde mit grosszügigen Seminarräumen ausgestattet, welche sich auch wunderbar für Feste und Bankette nutzen lassen. Im 2. Obergeschoss wurden 9 grosszügige, über 25m² grosse Doppelzimmer gebaut, wovon zwei behindertengerecht sind. Das Obergeschoss unter dem verglasten Giebeldach wurde zur Wellness-Attika ausgebaut.Am 21. Dezember 2002 wurde die Eröffnung des Neubaus nach nur 14 Monaten Bauzeit mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Das Interesse der Bevölkerung war gross, erschienen doch 500 Besucher, um das neue Hirschen-Angebot kennen zu lernen.

Die sechste Generation
ab 2013 Simone Müller-Walt und ab 1. November 2014 mit Ehemann Michael Müller

Am 1. Mai 2006 trat Simone, die älteste der vier Töchter, in den Betrieb ein. Fortan führten Susanne Walt und Simone Müller-Walt zusammen den Familienbetrieb. Simone hat im Juni 2010 die Ausbildung zur Eidg. Dipl. Hotelmanagerin im Nachdiplomstudium abgeschlossen. Seit dem Eintritt von Simone werden die Zimmer fortlaufend den heutigen Bedürfnissen angepasst. Der Westparkplatz wurde saniert und im Hotel kostenloses W-Lan installiert.

Unter dem Motto «Altes bewahren, mit Neuem bereichern» hat am 1. September 2013 Simone Müller-Walt die Führung des Hirschen übernommen. Susanne Walt bleibt dem Hirschen in beratender und unterstützender Funktion im Hintergrund erhalten. 

Seit November 2014 ist neben Simone Müller-Walt auch ihr Mann Michael Max Müller in der Hotelleitung tätig. Er hatte als Direktor davor erfolgreich das traditionsreiche 4-Sterne-Hotel Edelweiss in Sils Maria geführt. Zusammen werden Simone und Michael neue Akzente setzen und gleichzeitig die längjährige Tradition der Hirschen-Gastfreundschaft weiterführen.

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